Borrenes - Las Médulas

Was so ein gesundheitsbewusste Pilger ist, der weiß sich zu schonen und seine Kräfte einzuteilen. Weil ich gestern ja nun weiter gegangen bin als gewollt und unsere Wirtin in Borrenes total lieb für unsere heutige Übernachtung sorgte, bin ich nicht unfroh, heute nur einen kurzen Weg zu haben. Ich stelle meinen Rucksack in unserer Unterkunft ab und freue mich auf ganz viel Zeit, die ich in den Las Médulas verbringen kann.

 

Diese Zeit sollte man sich auch nehmen, denn diese ehemaligen römischen Goldminen sind ... Halsgeknödel! 

 

Hier befand sich dereinst die größte Goldmine des römischen Reiches. Um das kostbare Edelmetall aus dem roten Sandstein zu entnehmen, bohrten die Arbeiter Gruben, Schächte und Stollen und leiteten dann über kilometerlange Leitungen Wasser hindurch. Durch dieses Ausspülen brachen Felsteile ab und es entstanden Löcher und Galerien, die jetzt ein bisschen an Monument Valley erinnern.

 

So, und nun stellt euch noch zu den roten Felsformationen das satte Grün uralter Maronen (die kamen auch mit den Römern) und den blauen Himmel vor!

 

Leider wird meine Erforschungswanderung von Regen unterbrochen, was dann aber auch wieder gar nicht leider ist, denn ich bin echt müde. Die Betten, die Aufregung,  der anstrengende Weg von gestern, der sich besonders in meinen Pomuskeln eingenistet hat ... meine Beine sind müde, die Augen fallen mir zu - Siesta!!!! Ich glaube, ich passe mich langsam wenigstens der spanischen Lebensweise an, nun müssen nur noch meine Sprachkenntnisse nachziehen.

Als es aufgehört hat zu regnen und nach einer weiteren Tasse Kaffee bin ich wieder fit und steige hinauf zu einem Aussichtspunkt. Gefühlt sind es ebenso viele Höhenunterschied wie gestern, nur in ganz viel kürzerer Strecke. Aber oben ... Heideröslein! Die Wehen des Aufstiegs haben mir einen unglaublichen Blick auf die Medulas geboren, die - Achtung! -

ganz da hinten gezeugt wurden!

 

Hach, ist das nicht ein schönes Bild (sprachlich) zu einem schönen Bild? Ich bin so ein Poet!